Ein Luxus-Retreat in den Alpen. Eine Influencerin und ihre Clique. Und ein grausamer Mord, der den schönen Schein zerfetzt.
Es sollte die perfekte Auszeit werden: Die Influencerin Viktoria Kaplan und ihre fünf engsten Vertrauten wollen in einem abgeschiedenen Retreat in den Alpen das Leben feiern. Sie sind jung, schön und erfolgreich, und die ganze Welt soll an ihrem Glück und Glamour teilhaben. Doch unter der Oberfläche brodeln Spannungen und Geheimnisse. Aus Freundschaft, Liebe und Sex wird Eifersucht, Neid und Hass. Jeder der Anwesenden macht sich verdächtig, auch der Hotelbesitzer Pierre mit seinem Team. Aber das Retreat liegt lange nicht so versteckt, wie alle dachten, und bald zieht ein mörderischer Sturm auf.
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Autorin: Emily Rudolf |
Die Grundidee der Handlung
Viktoria Kaplan ist als Influencerin erfolgreich und kurz davor, eine Million Follower zu haben. Zusammen mit ihrem Freund Julian, ihrem Bruder und dessen Freundin sowie ihrer Assistentin und Julians bestem Freund plant sie ein Wochenende in einem abgelegenen Retreat. Doch was an der Oberfläche glitzert und glänzt, brodelt darunter heftig und am Ende geschieht ein Mord. Es gibt sofort jede Menge Verdächtigungen, denn jeder der sechs hat seine Geheimnisse und auch das Personal im Retreat ist nicht ohne…
Emily Rudolf ist ein wendungsreicher Thriller gelungen, der mit den Zeitebenen spielt und natürlich dem Closed-Room-Setting. Für geübte Thriller-Leser vielleicht nicht hundertprozentig überraschend, aber dennoch unterhaltsam und lesenswert.
Stil und Sprache
Der Prolog, mit dem alles beginnt, zeigt einen Instagram-Post von Viktoria, der sechs Monate vor den Ereignissen im Retreat veröffentlicht wird. Danach wechseln sich verschieden Erzähler ab und auch die Zeitebene wechselt immer wieder. In der Gegenwart erzählt Karla, Viktorias Assistentin, die eigentliche Geschichte beginnt aber 37 Stunden zuvor mit der Ankunft der Gruppe im Retreat. Hier kommen der Inhaber Pierre zu Wort und Josefine, die als neue Freundin von Viktorias Bruder ein bisschen abseits der Gruppe steht.
Vor allem zu Beginn muss man als Leser ziemlich aufpassen, um nicht den Überblick zu verlieren, auch wenn es nur wenige Personen sind. Diese wenigen stehen aber alle in unterschiedlichen Beziehungen zueinander und so braucht es etwas Zeit und etliche Seiten, bis man halbwegs auf Stand ist. Zwischen den Kapiteln gibt es ab und zu auch die Sichtweise einer unbekannten Person zu lesen, die sich nur mit einem Usernamen bei Instagram zu erkennen gibt.
Die verschiedenen Erzähler wechseln recht häufig, so dass es immer wieder kleine Cliffhanger gibt, die die Spannung weiter aufbauen. Einige Längen gibt es aber leider auch und die Auflösung des Ganzen konnte mich dann doch nicht ganz zufriedenstellen.
Figuren
Das große Manko dieses Thrillers ist, dass so ziemlich alle Protagonisten relativ blass bleiben und dabei auch nicht wirklich sympathisch sind. Viktoria ist genauso, wie man sich eine Influencerin vorstellt: oberflächlich, nur auf ihre Außenwirkung bedacht und dabei egoistisch und selbstbezogen. Ihr Freund Julian hat kein eigenes Leben und schwirrt nur um Viktoria herum, die sich zwar von ihm bewundern lässt, aber ansonsten nur tut, was sie will. Ihr Bruder Max und seine Freundin Josefine wirken ebenfalls profillos, Sebastian ist die meiste Zeit über ein richtiges Arschloch und Karla himmelt Viktoria ebenfalls bis an den Rand der Selbstaufgabe an.
Auch über Pierre und Magdalena erfährt man nicht viel und gerade in einem Psychothriller sollte etwas mehr Substanz in der Figurenzeichnung sein. Das geht besser!
Aufmachung des Buches
Das großformatige Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover einen verglasten Bungalow wie im Retreat, der sich im Display eines Smartphones spiegelt. Sehr gelungen! In der vorderen Innenklappe stellt sich die Autorin kurz vor und in der hinteren Klappe gibt es Kurzportraits der Protagonisten – sehr hilfreich, falls man zwischendurch mal den Überblick verliert. Innen sind die Kapitel mit der jeweiligen Zeitebene sowie dem jeweiligen Erzähler überschrieben.
Fazit
Ein ordentlicher Thriller mit ebenso ordentlichem Unterhaltungswert, durchaus lesenswert, aber kein großes Highlight.
Hinweise
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